Projekt


Stadtentwicklung oder Stadtplanung?

„In der öffentlichen Meinung und Wahrnehmung liegt häufig ein Kurzschluss zwischen Planung und realer Stadtentwicklung vor. Stadtentwicklung resultiert in Wirklichkeit aus verschiedenen Kräften. Planung ist nur eine von ihnen, wenngleich eine sehr wichtige.“ (wien.at 2017)

Diesem Umstand widmet sich das Forschungsprojekt TRANS[form]DANUBIEN, eine Wissenschaftskooperation zwischen dem Department für Raumplanung der TU Wien und der MA 18 – Stadtentwicklung, gefördert von der MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien. Im Mittelpunkt steht eine Frage: Wieso haben sich bestimmte Orte der Stadt zu genau dieser Zeit in genau dieser Form verändert und was hat die Stadtplanung damit zu tun? Nach dem Motto „Nichts geschieht ohne Grund“ untersucht das Projekt, welche historischen Einflüsse für den Wandel Wiens verantwortlich sind. Den Fokus bilden dabei ausgewählte Orte links der Donau, die sich durch einen offensichtlichen baulichen Wandel auszeichnen. Aber warum gerade Transdanubien? „Erstens, weil Floridsdorf und Donaustadt heute von großer Bedeutung für die Wiener Stadtentwicklung sind, aber noch vergleichsweise wenig beforscht. Und zweitens, weil der Nordosten Wiens eine besondere Dynamik aufweist, in der sich die veränderten Planungsideale in unvergleichlicher Weise widerspiegeln.“, so der Projektleiter, Stadtforscher Johannes Suitner von der TU Wien.

Wie lange dauert eigentlich Planung?

Auf www.lidovienna.at stellt das Projekt den baulichen Wandel anhand von Luftbildern ausgewählter Stadtgebiete dar. Interaktiv lässt sich so die Veränderung etwa der Seestadt Aspern vom Flugfeld zum Stadtteil-in-progress nachverfolgen. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen Einzelprojekten, planerischen Entwicklungsvorstellungen und den historisch unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung verdeutlicht.

Stadtentwicklung für alle!

Die Website vermittelt die komplexen Prozesse Stadtentwicklung & Stadtplanung spielerisch und interaktiv. So werden der bauliche Wandel Wiens und seine historischen und politischen Hintergründe vom trockenen Fachdiskurs zur digitalen Exkursion für alle. Nicht nur das Wien „drüber der Donau“ wird damit endlich in den Fokus gerückt, sondern auch all jene, die sich für die Veränderung ihrer Stadt interessieren ohne urbanophile Expert*innen zu sein.
lidovienna